Bildung für heute und morgen: Neue Wege in der Bildungsteuerung und -finanzierung

Die Schweiz hat ein hervorragendes Bildungs- und Forschungssystem und anerkannte Bildunginstitutionen. Und braucht dies auch, denn in einer Wissensgesellschaft hängen unsere gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Perspektiven massgebend von der Qualität und den Weiterentwicklungen der Bildung und Forschung ab.

Das ist ein weit verbreitetes Bekenntnis, das in keiner 1.August-Rede einer Politikerin oder eines Politikers fehlen darf. Der Tatbeweis kommt, wenn es um die Finanzierung geht. Und hier wird angesichts der Lage der Bundesfinanzen nun der Gürtel enger geschnallt. Angesichts der derzeitigen Vorgaben des Bundesrates würden die Bildungs- und Forschungsleistungen auf nationaler Ebene abgebaut. Doch auch ein grösseres Wachstum bis zu 2.5% würde nur die derzeitige Qualität sichern ohne grosse Weiterentwicklung.

Realistischerweise können wir die Herausforderungen nicht nur mit mehr Geld, das dann anders wo fehlt, lösen. Entsprechend wichtig sind Vorschläge wie:

Jeder Bildungsfranken ist möglichst effizient einzusetzen: Statt Institutionen zu finanzieren sollen vermehrt die Bildungsinteressierte, also die Nachfragenden nach (Weiter) Bildung unterstützt werden. Dies mittels Bildungsgutscheinen, die sie nach ihren Bedürfnissen und der Qualität des Angebots einsetzen (Vorschlag von avenirsuisse).

Vermehrte Mitfinanzierung durch die Studierenden: statt höhere Studiengebühren sofort bezahlen zu müssen, könnte ein System der sog. «nachgelagerten Studiengebühren» eingeführt werden (Vorschlag der Bildungforschenden St. Wolter und C. Wunsch), indem man die nicht durch eigene Steuern abgegoltenen Studienkosten später (teilweise) zurückzahlt.

Bildungsgänge müssen effizient sein, das heisst, niemand soll länger auf einem ihm oder ihr nicht gerechten Ausbildungsweg weiterwandern. Das heisst zum Beispiel, dass man im ersten Jahr des Gymnasiums nur provisorisch aufgenommen ist und sich dort bewähren muss, bevor man sechs Jahre lang dort verbleibt.

Dies nur drei Ansätze, die aufzeigen, dass es auf der Seite der Finanzierung und Steuerung der Bildung durchaus Möglichkeiten gibt, unser Bildungssystem effizienter und finanzierbarer zu machen.